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Infoseite // Wie führt man Regie - mit AKIZ (Regisseur von "der Nachtmahr")



Frage von Nigma1313:


Liebes Slashcam-Forum,

Da unsere Interviewreihe in diesem Forum immer viel positives Feedback erhält, freuen wir uns, heute einen neuen Interviewpartner vorzustellen. AKIZ; bzw. Achim Bornhak, ist deutscher Independentfilmemacher, Regisseur, Drehbuchautor....berühmt für seinen fantastischen Film (Ja, fantastischer Film aus Deutschland) "Der Nachtmahr" Wenn ihr spannende Impulse über das Filmemachen sucht, seid ihr bei Achim richtig. Schaut rein, empfehlt uns weiter, wenn es euch gefallen hat:



LG Ulrich

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Antwort von 7River:

Im Prinzip stimmt es ja, dass z.B. ein Filmemacher vieles selber machen kann. Aber manchmal mangelt es halt am notwendigen Abstand zum eigenen Werk, zur eigenen Filmgeschichte, zum eigenen Projekt. Da sind „Außenstehende“ meistens sehr hilfreich. Nicht umsonst ist Film Teamarbeit, denke ich mal.

„Der Nachmahr“ ist ein sehr interessanter Film. Ähnlich wie „Der Babadook“. Beide Filme sind fast gleichzeitig entstanden, obwohl Ähnlichkeiten bestehen. Hier verhält es sich aber wie bei „Sleep Tight“ und „The Resident“.

Mal eine Frage: Was bedeutet „Darling“ im Film, im Bereich Filmproduktion? Etwas ähnliches wie sein Baby?

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Antwort von Frank Glencairn:

7River hat geschrieben:


Mal eine Frage: Was bedeutet „Darling“ im Film, im Bereich Filmproduktion? Etwas ähnliches wie sein Baby?
Ja, irgend eine Idee oder Vorstellung in die man sich verliebt hat, aber später feststellen muß, daß sie doch nicht wie gedacht funktioniert, und man sich besser davon trennt.

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Antwort von 7River:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
…eine Idee oder Vorstellung in die man sich verliebt hat, aber später feststellen muß, daß sie doch nicht wie gedacht funktioniert, und man sich besser davon trennt.
Leuchtet ein, wo Du‘s jetzt erwähnst. Danke für die Antwort.

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Antwort von cantsin:

7River hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
…eine Idee oder Vorstellung in die man sich verliebt hat, aber später feststellen muß, daß sie doch nicht wie gedacht funktioniert, und man sich besser davon trennt.
Leuchtet ein, wo Du‘s jetzt erwähnst. Danke für die Antwort.
Ich kenn den Ausdruck "Kill your darlings" vor allem aus dem Schnitt. Du hast irgendwelche Aufnahmen im Projekt (vielleicht sogar eine ganze Sequenz oder Szene), die Du besonders gelungen findest und an denen Du hängst - klassisches Beispiel: Deine einminütige, durchchoreographierte Steadycam-Plansequenz... -, aber das Gesamtprojekt ist besser ohne sie. Dann muss man sich überwinden, das Material rauszuschneiden. Eben "kill your darlings".

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Antwort von Frank Glencairn:

Ja, aus dem Editing kenn ich den Begriff auch.

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Antwort von dienstag_01:

Naja, äh, aus dem Splatterfilm.

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Antwort von Pianist:

Leider muss man manchmal auch solche Entscheidungen treffen, wenn etwas nicht in den Gesamtzusammenhang passt. Im Prinzip geht das ja schon beim Drehen los. Hin und wieder (eher selten) ist bei meinen Terminen ja mal jemand von der Kundschaft dabei. Und dann werde ich hin und wieder gebeten, dieses oder jenes doch bitte noch aufzunehmen. Das sind dann Sachen, wo ich weiß, dass ich sie niemals verwenden werde, weil sie nicht zum Rest passen. Dann überlege ich mir von Fall zu Fall, ob ich das einfach sage, und dann auf die Aufnahmen verzichte, oder ob ich halbherzig ein wenig drehe, damit derjenige zufrieden ist.

Früher gab es für solche Aufnahmen den Begriff "Kaiserfilm", wobei es mindestens zwei Herleitungen gibt.

Matthias

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Antwort von Nigma1313:

cantsin hat geschrieben:
7River hat geschrieben:


Leuchtet ein, wo Du‘s jetzt erwähnst. Danke für die Antwort.
Ich kenn den Ausdruck "Kill your darlings" vor allem aus dem Schnitt. Du hast irgendwelche Aufnahmen im Projekt (vielleicht sogar eine ganze Sequenz oder Szene), die Du besonders gelungen findest und an denen Du hängst - klassisches Beispiel: Deine einminütige, durchchoreographierte Steadycam-Plansequenz... -, aber das Gesamtprojekt ist besser ohne sie. Dann muss man sich überwinden, das Material rauszuschneiden. Eben "kill your darlings".
Ja, genau so war das hier im Interview auch gemeint. Sprich: Eine Idee/Eine Einstellung/ Ein Shoot/ Ein Take, in die/den man sich als Filmemacher sehr verliebt hat....die aber eigentlich raus müssen, weil sie die Geschwindigkeit versauen....Die sozusagen "gekillt" werden müssen. Ich war mir beim Interview nicht sicher, ob er das wirklich kann. Immerhin ist Achim ja ein Regisseur, der stur seinen Weg geht und versucht seine Vision umzusetzen, komme was wolle....Dass er aber am Ende meinte, dass er da sehr gnadenlos mit sein kann, fand ich stark.

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Antwort von Nigma1313:

Pianist hat geschrieben:

Früher gab es für solche Aufnahmen den Begriff "Kaiserfilm", wobei es mindestens zwei Herleitungen gibt.

Matthias
"Kaiserfilm" .... Super spannend! Noch nie gehört. Magst du die zwei Herleitungen mal sagen?

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Antwort von stip:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ja, aus dem Editing kenn ich den Begriff auch.
Mein Lieblingsbeispiel für "Kill Your Darlings" ist Spielberg und Editor Verna Fields bei 'Jaws'. Verna bestand darauf, eine Szene in der der weisse Hai auftaucht und angreift, kurz zu halten aber Steven, der Tage lang an der Szene gedreht hatte, wollte seinen Hai länger sehen. Also verlängerte Verna die Szene um nur 2 Frames und zeigte sie dann Steven:


"Verna was always in favor of less to be more. And I was trying to squeeze in that one more—because it took me DAYS to get that one shot! So I’m on a barge for two days trying to get the shark to look real, and the sad fact was that the shark would only look real in 36 frames and not 38 frames. And that 2 frame difference was the difference between something really scary, and something that looked like a great white floating turd.” – Steven Spielberg.

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Antwort von Pianist:

Nigma1313 hat geschrieben:
"Kaiserfilm" .... Super spannend! Noch nie gehört. Magst du die zwei Herleitungen mal sagen?
Die eine behauptet, dass man dafür dann minderwertigen Film genommen hat, der von einer Firma Kaiser hergestellt wurde, und den man sonst nicht nutzen wollte. Keine Ahnung, ob das nachprüfbar ist. Und die andere sagt, dass das einfach die Aufnahmen sind, die sich der Kaiser gewünscht hat, von denen aber klar war, dass sie für alle anderen unwichtig sind. Und Kaiser kann man dann natürlich auch auf Geschäftsführer, Projektleiter, Redakteur oder was auch immer übertragen... :-)

Matthias

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Antwort von Nigma1313:

Pianist hat geschrieben:
Nigma1313 hat geschrieben:
"Kaiserfilm" .... Super spannend! Noch nie gehört. Magst du die zwei Herleitungen mal sagen?
Die eine behauptet, dass man dafür dann minderwertigen Film genommen hat, der von einer Firma Kaiser hergestellt wurde, und den man sonst nicht nutzen wollte. Keine Ahnung, ob das nachprüfbar ist. Und die andere sagt, dass das einfach die Aufnahmen sind, die sich der Kaiser gewünscht hat, von denen aber klar war, dass sie für alle anderen unwichtig sind. Und Kaiser kann man dann natürlich auch auf Geschäftsführer, Projektleiter, Redakteur oder was auch immer übertragen... :-)

Matthias
Cool! Danke für die Erklärung(en) :-)

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Antwort von Pianist:

Es gibt dazu sogar einen Wikipedia-Artikel, sehe ich gerade. Dort wird noch eine Variante beschrieben: nämlich überhaupt keinen Film in der Kamera zu haben.

Matthias

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