slashCAM
Administrator
Administrator
Beiträge: 11264

Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von slashCAM »

Bild
Farbkorrektur kann nur korrekt funktionieren, wenn sie in einem kontrollierten Farbraum stattfindet. Dies bedeutet in der Praxis, dass man laut Lehrbuch immer in einem linearen Farbraum korrigieren sollte. Doch warum ist das so und was bedeutet dies eigentlich?



Hier geht es zu Artikel auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Grundlagen: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums



dienstag_01
Beiträge: 13599

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von dienstag_01 »

Die dritte Komponente in diesem Spiel ist das Vorschau-Profil. Um während der Arbeit im Arbeitsfarbraum die Ergebnisse korrekt beurteilen zu können, muss die TimelineTimeline im Glossar erklärt für die korrekte Darstellung am Monitor ebenfalls angepasst werden. Stellt der Monitor beispielsweise Farben im sRGB-Farbraum dar, so muss die TimelineTimeline im Glossar erklärt mit einem Farbprofil für die Vorschau nach sRGB transformiert werden.
Das verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht. Wenn ich z. B. Log-Material auf der Timeline und als Vorschau einen 709-Monitor habe, dann kann ich das Material doch komplett ohne irgendwelche LUTs für eine 709 Ausgabe bearbeiten. Warum *muss* ich die Timeline nach 709 wandeln, ich sehe doch sowieso das Ergebnis (und passe es gegebenenfalls an).
Oder?



rudi
Administrator
Administrator
Beiträge: 1481

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von rudi »

dienstag_01 hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 10:52
Die dritte Komponente in diesem Spiel ist das Vorschau-Profil. Um während der Arbeit im Arbeitsfarbraum die Ergebnisse korrekt beurteilen zu können, muss die TimelineTimeline im Glossar erklärt für die korrekte Darstellung am Monitor ebenfalls angepasst werden. Stellt der Monitor beispielsweise Farben im sRGB-Farbraum dar, so muss die TimelineTimeline im Glossar erklärt mit einem Farbprofil für die Vorschau nach sRGB transformiert werden.
Das verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht. Wenn ich z. B. Log-Material auf der Timeline und als Vorschau einen 709-Monitor habe, dann kann ich das Material doch komplett ohne irgendwelche LUTs für eine 709 Ausgabe bearbeiten. Warum *muss* ich die Timeline nach 709 wandeln, ich sehe doch sowieso das Ergebnis (und passe es gegebenenfalls an).
Oder?
Hmm, vielleicht nicht einfach genug formuliert. Gemeint ist: Wenn die Timeline linear ist, dann muss ich sie noch zur Vorschau am Monitor an die Gammakaurve des Monitors anpassen. Diese Transformation geht jedoch nicht in den Output ein, sondern wird nur speziell zu Vorschauzwecken vom Signal "abgezweigt".



cantsin
Beiträge: 14566

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von cantsin »

Das praktische Problem dürfte sein, dass fast alle Konversions-LUTs (z.B. für Log-Profile) direkt nach Rec709 konvertieren, nicht in einen linearen Farbraum.



blueplanet
Beiträge: 1512

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von blueplanet »

...und mit anderen Worten, man benötigt (möglichst) einen kalibrierten Bildschirm. Somit sehe ich auch korrekt das, was ich am PC-Schirm gegradet habe auf meinem TV (wenn dieser ebenfalls kalibriert ist). Und spätestens dort trifft mathtematische Theorie consumer Praxis.
Wer hat, wer kann schon seinen TV kalibrieren?! Ich habe einen guten, alten THX-zertifizierten Neon-Plasma. Dort war und ist das möglich...schau' ich mir dagegen mein Material auf irgendeinem Rec709-Schirm aus dem Bekanntenkreis an, dann gibt es ebenso viele "Bildprofil-Varianten" wie es Geräte gibt. Ergo, das Zünglein an der Waage sind nicht Rec709 oder 2020 etc. sondern bestenfalls der persönliche Geschmack und schlimmstenfalls was die Hersteller uns werksseitig vor die Augen setzen. Siehe Sony vs. Samsung vs. Panasonic vs...



rudi
Administrator
Administrator
Beiträge: 1481

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von rudi »

cantsin hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 13:15 Das praktische Problem dürfte sein, dass fast alle Konversions-LUTs (z.B. für Log-Profile) direkt nach Rec709 konvertieren, nicht in einen linearen Farbraum.
Definitv. Wobei mir absolut nicht klar ist, warum das die Hersteller so machen. Weil sie einfach davon ausgehen dass 99 Prozent aller Timelines in Rec709 betrachtet werden?
Solche LUTs erhöhen die Komplexität des Color Managements unnnötig. Darum auch Lob für Blackmagic, die explizit LUTs nach Linear beilegen.
Eigentlich wären jetzt aber LUTs nach linear ACES gefragt. Der Standard ist da und jeder könnte sich dran halten. Ich frage mich nur, wie stark die Farben dann nach der Linearisierung zwischen den Herstellern noch differieren würden. Im Zweifelsfall dürfte es bei RAW kaum noch Unterschiede zwischen den Kameras geben.



dienstag_01
Beiträge: 13599

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von dienstag_01 »

Helft mir nochmal. Wenn ich in den Projekt Settings als 3D Color Viewer LUT *Linear to sRGB* wähle (Timeline Color Space ist linear), wird mein Vorschaubild deutlich zu hell. Und es werden auch die Scopes beeinflusst. Das ist doch völliger Nonsens.



susy
Beiträge: 182

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von susy »

rudi hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 13:39
cantsin hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 13:15 Das praktische Problem dürfte sein, dass fast alle Konversions-LUTs (z.B. für Log-Profile) direkt nach Rec709 konvertieren, nicht in einen linearen Farbraum.
Definitv. Wobei mir absolut nicht klar ist, warum das die Hersteller so machen. Weil sie einfach davon ausgehen dass 99 Prozent aller Timelines in Rec709 betrachtet werden?
Solche LUTs erhöhen die Komplexität des Color Managements unnnötig. Darum auch Lob für Blackmagic, die explizit LUTs nach Linear beilegen.
Eigentlich wären jetzt aber LUTs nach linear ACES gefragt. Der Standard ist da und jeder könnte sich dran halten. Ich frage mich nur, wie stark die Farben dann nach der Linearisierung zwischen den Herstellern noch differieren würden. Im Zweifelsfall dürfte es bei RAW kaum noch Unterschiede zwischen den Kameras geben.
Für ACES gibt es doch schon viele IDTs, oder ist das wieder was anderes?



dienstag_01
Beiträge: 13599

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von dienstag_01 »

rudi hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 11:27
dienstag_01 hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 10:52
Das verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht. Wenn ich z. B. Log-Material auf der Timeline und als Vorschau einen 709-Monitor habe, dann kann ich das Material doch komplett ohne irgendwelche LUTs für eine 709 Ausgabe bearbeiten. Warum *muss* ich die Timeline nach 709 wandeln, ich sehe doch sowieso das Ergebnis (und passe es gegebenenfalls an).
Oder?
Hmm, vielleicht nicht einfach genug formuliert. Gemeint ist: Wenn die Timeline linear ist, dann muss ich sie noch zur Vorschau am Monitor an die Gammakaurve des Monitors anpassen. Diese Transformation geht jedoch nicht in den Output ein, sondern wird nur speziell zu Vorschauzwecken vom Signal "abgezweigt".
Ist zwar schon etwas älter (Resolve 12), beschreibt aber den Workflow komplett anders: Mit dem Output Color Space wird auch der Colorspace von Monitor und Viewer festgelegt.
https://mixinglight.com/color-tutorial/ ... anagement/

Ausserdem sind die Bezeichnungen LUT im Workflow Diagramm eures Artikels falsch INPUT LUT, OUTPUT LUT). Das sind Profile.
Wenn der von mir verlinkte Artikel stimmen sollte ;)



rudi
Administrator
Administrator
Beiträge: 1481

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von rudi »

dienstag_01 hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 21:11
rudi hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 11:27

Hmm, vielleicht nicht einfach genug formuliert. Gemeint ist: Wenn die Timeline linear ist, dann muss ich sie noch zur Vorschau am Monitor an die Gammakaurve des Monitors anpassen. Diese Transformation geht jedoch nicht in den Output ein, sondern wird nur speziell zu Vorschauzwecken vom Signal "abgezweigt".
Ist zwar schon etwas älter (Resolve 12), beschreibt aber den Workflow komplett anders: Mit dem Output Color Space wird auch der Colorspace von Monitor und Viewer festgelegt.
https://mixinglight.com/color-tutorial/ ... anagement/

Ausserdem sind die Bezeichnungen LUT im Workflow Diagramm eures Artikels falsch INPUT LUT, OUTPUT LUT). Das sind Profile.
Wenn der von mir verlinkte Artikel stimmen sollte ;)
Jein: Wir wollten einen Grundlagen Artikel dazu schreiben, aber haben verwirrenderweise eine Abbildung von Resolve mitreingenommen. Du hast insofern vollkommen recht: In Resolve zweigt die Viewer LUT nicht von der Timeline sondern vom Output ab, was ebenso sinnvoll sein kann. Das erklärt auch die anderen Fragen hier: Die Skopes hängen in Resolve wohl übrigens auch hinter der Output LUT, aber da bin ich mir grade selbst nicht sicher, würde aber der "Resolve Denke" entsprechen.



dienstag_01
Beiträge: 13599

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von dienstag_01 »

rudi hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 21:36
dienstag_01 hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 21:11
Ist zwar schon etwas älter (Resolve 12), beschreibt aber den Workflow komplett anders: Mit dem Output Color Space wird auch der Colorspace von Monitor und Viewer festgelegt.
https://mixinglight.com/color-tutorial/ ... anagement/

Ausserdem sind die Bezeichnungen LUT im Workflow Diagramm eures Artikels falsch INPUT LUT, OUTPUT LUT). Das sind Profile.
Wenn der von mir verlinkte Artikel stimmen sollte ;)
Jein: Wir wollten einen Grundlagen Artikel dazu schreiben, aber haben verwirrenderweise eine Abbildung von Resolve mitreingenommen. Du hast insofern vollkommen recht: In Resolve zweigt die Viewer LUT nicht von der Timeline sondern vom Output ab, was ebenso sinnvoll sein kann. Das erklärt auch die anderen Fragen hier: Die Skopes hängen in Resolve wohl übrigens auch hinter der Output LUT, aber da bin ich mir grade selbst nicht sicher, würde aber der "Resolve Denke" entsprechen.
Ich habe das jetzt mal so verstanden, dass man in Resolve beim Scene Reffered Color Managment überhaupt keine LUTs verwendet - sondern die Profile. Da also zusätzlich eine Output LUT auszuwählen, wäre also Blödsinn. Oder?
Anders beim Display Reffered CM, aber das ist ja sozusagen *überhaupt kein* CM, da es der Anwender übernimmt - und dann mit LUTs.



rudi
Administrator
Administrator
Beiträge: 1481

Re: Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Beitrag von rudi »

dienstag_01 hat geschrieben: Mi 14 Nov, 2018 10:15
rudi hat geschrieben: Di 13 Nov, 2018 21:36

Jein: Wir wollten einen Grundlagen Artikel dazu schreiben, aber haben verwirrenderweise eine Abbildung von Resolve mitreingenommen. Du hast insofern vollkommen recht: In Resolve zweigt die Viewer LUT nicht von der Timeline sondern vom Output ab, was ebenso sinnvoll sein kann. Das erklärt auch die anderen Fragen hier: Die Skopes hängen in Resolve wohl übrigens auch hinter der Output LUT, aber da bin ich mir grade selbst nicht sicher, würde aber der "Resolve Denke" entsprechen.
Ich habe das jetzt mal so verstanden, dass man in Resolve beim Scene Reffered Color Managment überhaupt keine LUTs verwendet - sondern die Profile. Da also zusätzlich eine Output LUT auszuwählen, wäre also Blödsinn. Oder?
Anders beim Display Reffered CM, aber das ist ja sozusagen *überhaupt kein* CM, da es der Anwender übernimmt - und dann mit LUTs.
Das entspricht auch meinem Verständnis von Resolve. Da ist in den letzten Versionen aber auch viel dazu gekommen, was ich mir noch nie so genau angesehen habe. Das Display Referred Color Management ist wohl insofern noch Management, dass man die Prozesse/Transformationen selber festlegen kann. Aber ist halt kein ACES-Autopilot ;)



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Lumix S FF Kameras und der APS-C Modus is amazing and magic ;)
von Bildlauf - Do 14:21
» >Der LED Licht Thread<
von FocusPIT - Do 13:49
» Peter Kraus TEASER - Der Pauli aus Bamberg - vom Fan zum Freund
von Christian 671 - Do 13:38
» »The Zone of Interest« im Grading
von ruessel - Do 13:37
» Nach 10 Jahren Rechtsstreit: Kameraleute sind als Selbständige einzustufen
von ruessel - Do 13:32
» Blackmagic DeckLink 8K Pro G2 - 8K mit 4 x 12G-SDI und HDMI-2.1
von pixler - Do 13:20
» Nikon: 120 Mio Nikkor Objektive seit Gründung produziert
von slashCAM - Do 12:45
» Blackmagic Micro Color Panel - Günstigstes Color Grading Panel für DaVinci Resolve
von slashCAM - Do 12:24
» Panasonic LUMIX S9 - Kleinste 6K V-Log Kamera für 1.699 Euro
von Bildlauf - Do 12:22
» Was schaust Du gerade?
von Frank Glencairn - Do 11:43
» Copilot+PC - NPU beschleunigt Resolve AI Funktionen
von soulbrother - Do 10:12
» Blackmagic Cinema Camera 6K um 40% billiger
von iasi - Do 9:46
» Instagram ja oder nein?
von klusterdegenerierung - Do 9:28
» Sony A1 mit XLR Griff der FX3 - funktioniert
von Franz86 - Do 8:33
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von TomStg - Do 7:02
» i can't do this on youtube anymore
von Darth Schneider - Do 6:48
» Bergliebe an der Ostsee
von Franz86 - Do 6:33
» Furiosa - A Mad Max Saga - offizieller Trailer
von iasi - Do 0:47
» Aufstieg und Fall von GoPro
von Skeptiker - Mi 23:49
» Blaupunkt RTV-950 (Panasonic FS200) spult nicht
von nameless91 - Mi 21:29
» Heinz Hoenig Spendenaktion
von MK - Mi 21:28
» IMAX-Blockbuster The Creator mit 5.000 Euro Kamera gedreht - Sonys FX3
von Darth Schneider - Mi 20:16
» Netflix „Ripley“
von pillepalle - Mi 18:46
» Verkaufe VideoAssist 5 12G inkl. Zubehör
von 7RCollection - Mi 14:35
» Blackmagic Cinema Camera 6K im Praxistest inkl. anamorphotischer Aufnahmen (DZO Pavo)
von GaToR-BN - Mi 12:50
» Rode Stereo VideoMic Pro am iPhone 15 Pro anschließen.
von MK - Mi 11:52
» David Cronenberg On AI’s Film Industry Impact
von Frank Glencairn - Mi 11:34
» Scarlett Johansson kritisiert OpenAI: ChatGPT spricht wie ich
von Skeptiker - Mi 11:22
» Netflix: Empfohlene Monitore für Farbkorrektur und mehr: iPad Pro als günstige Option?
von Axel - Mi 7:44
» Was hörst Du gerade?
von klusterdegenerierung - Mi 1:07
» HORIZON
von iasi - Di 22:35
» Thema Overheating.
von Skeptiker - Di 17:38
» Video Pro X stürzt beim Multi Cam Schnitt ab
von MisterX - Di 17:33
» Workflow: Übergabe von Premiere auf Resolve
von Frank Glencairn - Di 15:43
» Nikon AF-S Nikkor 85mm f/1.4 G Objektiv Festbrennweite
von soulbrother - Di 14:39