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FETISCH DV-CAM

Manchmal schaffen es Produkte und Waren, in den Olymp des Fetischs erhoben zu werden. Wenn das geschieht, dann steht z. B. ein schwarzer Mercedes nicht mehr für ein großes schwarzes Auto, sondern für MACHT - (in amerikanischen Filmen aus den 70ern meistens für: "BÖSE MACHT"), oder z. B. ein Handy ist nicht mehr ein schnurloses Mobiltelefon, sondern der Inbegriff von Business-Vitalität und Machertum. Oder, wie in unserem Beispiel: DIE DIGICAM.

// 00:14 So, 4. Mär 2001von

Manchmal schaffen es Produkte und Waren, in den Olymp des Fetischs erhoben zu werden. Wenn das geschieht, dann steht z. B. ein schwarzer Mercedes nicht mehr für ein großes schwarzes Auto, sondern für MACHT - (in amerikanischen Filmen aus den 70ern meistens für: "BÖSE MACHT"), oder z. B. ein Handy ist nicht mehr ein schnurloses Mobiltelefon, sondern der Inbegriff von Business-Vitalität und Machertum. Oder, wie in unserem Beispiel: DIE DIGICAM. Eine Flut von Werbephotos, Videoclips und LifeEvents kommen ohne das Accessoir DIGICAM nicht mehr aus. Nicht, das mit den DIGICAMS irgendetwas Halbbedeutungsvolles gefilmt werden sollte, Nein, die DIGICAM ist wichtig als Requisite, um ein Gefühl von Jugendlichkeit, Clubculture, Techno-Style und VOR ALLEM: unkomplizierter Kreativität herbeizuposen.



Die Frage lautet also: Wie verhält sich der Fetisch "Digicam" zu seiner Repräsentation "der Kreativität" oder anders: Bin ich kreativ, wenn ich mit einer Digicam durch die Gegend laufe?



Man könnte diese Frage einfach und klar mit einem "Nein" beantworten, aber damit wäre noch nicht geklärt, weshalb die Werbung und mit ihr so viele andere und (zugegeben) in schwachen Stunden auch ich glauben, dass die Formel: Handycam + Ich = Kreativ, stimmig ist.



Es funktioniert irgendwie auf einer tieferen Ebene und hat mit Sehnsüchten zu tun. Also noch mal anders: Werbung bedient real existierende Sehnsüchte. Wie werden sie bedient, diese Sehnsüchte? Antwort:



be yourself !


go create !


be free !


get real !



Wenn aber Sehnsucht immer das Verlangen nach etwas ist, was NICHT ist, oder was ich nur sehr schwer bekommen kann, bedeutet das für meine Realität folgendes:



you are not yourself !


you cannnot create !


you are not free !


you are unreal !



WOW, das hört sich aber gar nicht gut an!



Wollte man einen virtuellen Charakter aus diesen negativen Eigenschaften formen, die wohlgemerkt unsere Realität darstellen, käme ein schizophrenes, extrem unkreatives, eingesperrtes, irreales ETWAS heraus, also du und ich.



Sollte ich jetzt hoffnungsfrohen DV-Filmern den Elan zum Filmen genommen haben, dann freut mich das, denn, seien wir mal ehrlich, wer sich von einem solchen Artikel vom Filmen abbringen lässt, der hat es sowieso nicht richtig vorgehabt. Die, welche übriggeblieben sind, möchte ich herzlich bei Slashcam willkommen heißen, dem einzigen deutschsprachigen Site, der schizophrenen, extrem unkreativen, eingesperrten, irrealen DV-Filmern ein zu Hause bietet! So, ich muß jetzt zu meinem Fetisch, Kreativität tanken!



rob


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