Axel hat geschrieben: ↑Do 24 Feb, 2022 11:05
In einem Teilsegment dieses von dir gut beschriebenen Marktes aber schon. Die GH-Klasse bei Panasonic und die S-Klasse bei Sony richten sich
gar nicht mehr
auch an Auch-Filmer. Und höchstens noch zu zehn Prozent an Auch-Fotografen. Das zeigen die Produktvorstellungs-Videos in ungefähr dieser Gewichtung deutlich.
Naja. Aber auch nicht an höherbudgetierte Bewegtbildproduktion. Egal ob das jetzt TV-Doku oder TV-Werbung oder auch Kino-Werbung ist. Von Spielfilm gar nicht zu reden. Da ist einfach ein Markt für Online-Content gewachsen, den gabs davor nicht, wo irgendwie Geld in die Schaltung zur Primetime gepumpt wird, wird auch nicht mit einer filmenden Fotokamera gedreht. Sondern vmtl wenn nicht Arri dann Red. Das hat sich trotz des "Aufholens" nicht nennenswert verändert.
Und umgekehrt sind jetzt auch die anderen günstiger geworden. Red mit Komodo sowieso, aber auch V-Raptor kostet einen Bruchteil von Monstro oder auch DSMC2 als das rauskam. Venice 2 ist im Paket günstiger als Venice 1 + AXSM-Recorder + Lizenz. Bei Arri tendenz eher stabil, aber insgesamt gehen sogar im High-End gefühlt die Preise runter.
Axel hat geschrieben: ↑Do 24 Feb, 2022 11:05
Daher kam das ja. Die GH6, die A7Siii und die P4k haben alle gemeinsame Vorfahren. Die spiegellosen Hybriden stammen alle von der noch verspiegelten 5DM2 ab (d.h. ohne die Canon hätte es diese Entwicklung nicht gegeben), die P4k (aber auch die C70 und die FX3,6 + 9) von der BMCC, die wiederum von 5DM2 beeinflusst war, weil diese Nachfrage deutlich wurde, Camcorder sind in dieser Geräteklasse nur noch entfernte Verwandte.
Ich würde die Pocket da nicht einbeziehen. Die hat keine A7I als Vorfahre, sondern eine schon damals auf 2,5" intern mehr als 2K-Raw aufzeichnende BMCC, als damals sich alle mit MP4-1080p die Zähne ausgebissen haben.
cantsin hat geschrieben: ↑Do 24 Feb, 2022 11:31
Aber zurück on-topic: Vielleicht das beste Fazit ist, dass videozentrische Spiegellos-Kameras jetzt dasselbe Stadium der Langweiligkeit wie Fotokameras erreicht haben. 4K, 10bit mit guten Log-Profilen und guten Codecs gibt's jetzt von praktisch allen Herstellern und für alle Sensorformate, alle (auch Blackmagic) haben ungefähr den gleichen Sony-CMOS-Sensor-Look, und die tatsächliche Bildqualität hängt praktisch nur noch von den Objektiven ab. Für die Drehpraxis sind Ergonomie, Stabilisierung, AF und Tonaufnahme die letzten wirklich noch relevanten Unterscheidungsmerkmale.
Das macht ja irgendwie dann auch den Unterschied zu eben genannten unterschiedlichen Märkten. Wie viel mehr als 4K-10Bit interessierte heute keine Sau mehr, das kann jeder. Im Gegenzug werden andere Sachen wichtiger: Wer bietet gute Skintones fernab eines Sony-Prosumer-Looks. Du sprichst Ergonomie an, letztendlich auch der Programmsupport. Was hilft ProRes Raw wenn kein Resolve-Support da ist, wenn Du die Footage nicht selbst gradest erzählt Dir jeder Colorist der das mit FCP oder Premiere machen soll was. Wovon (mein Gefühl) DSLMs noch nie was gehört haben ist Preview/Color- wie Sound-Management am Set, wenn ich mehr als einen off-camera Montor bespielen soll, am besten auch noch mit unterschiedlichen Set-LUTs, Peakings, Loop-Through/Outs, Audio-Durchschleifung/Beimischungs (Timecode?), etc. - würde mich interessieren ob die GH6, A7SIII, R5C jetzt eigentlich schon internes False Color können?
Bei all dem ist der Unterschied zu tatsächlichen Bewegtbildkameras jetzt noch gigantisch, da ändert auch kein 6K ProRes intern oder kein 8K Canon Raw sonderlich viel daran, die Bildqualit gibt heute kaum mehr den Ausschlag auf welcher Kamera gedreht wird. Sondern alles andere.